Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

 

nach der Plänen der Flughafengesellschaft Kiel soll der Flughafen Kiel - Holtenau ausgebaut, eine mehr als doppelt so lange Startbahn bekommen und damit für den Massentourismus geöffnet werden.

 

In der jetzt vorgelegten Potenzialanalyse werden Alternativen zur Flugplatzerweiterung in Kiel-Holtenau nicht untersucht, weder bezogen auf die KERN-Region, noch bezogen auf das gesamte Land. Die Landesregierung sollte jedoch nicht regionale Alleingänge unterstützen, sondern für den Technologiestandort Schleswig-Holstein ein modernes Flugkonzept entwickeln. Wir fordern deshalb die Landesregierung auf, die Landesplanung entsprechend fortzuschreiben und erst danach über den Standort zu entscheiden.

     

  • Eine Startbahnverlängerung ist für den Linienflugverkehr unnötig

 

Der Linienflugverkehr der Geschäftsleute von Kiel aus ist auch zukünftig ohne eine Startbahnverlängerung möglich, wenn weiter mit vergleichsweise sauberen und leisen Turbopropmaschinen geflogen wird. Fast zeitgleich mit der Bekanntgabe der Ausbaupläne wurde z.B. die kanadische Dash 8Q-400 vorgestellt, die keine längere Startbahn benötigt, genauso wie z.B. der Avro-Jet, mit dem die Lufthansa den London-City Airport anfliegt. Dessen Startbahn ist sogar noch kürzer als diejenige in Kiel-Holtenau!

 

Da der Flughafen Hamburg–Fuhlsbüttel bereits jetzt an seine Kapazitätsgrenzen stößt, drängen z.B. auch die Fluggesellschaften und Reiseveranstalter auf eine Startbahnverlängerung in Kiel-Holtenau. Nur diese ermöglicht ihnen hier einen groß angelegten Einstieg in den Charterflugverkehr und damit ein weiter ungebremstes Wachstum. Flugtouristen aus ganz Norddeutschland sollen mittelfristig nach Kiel geholt werden. Ist der Damm jedoch erst einmal gebrochen, dann werden sich die von der Urlaubsindustrie gesteuerten Touristenströme vor Ort nicht mehr kontrollieren lassen!

 

Wenn eine Startbahnverlängerung in KielHoltenau Wirklichkeit wird, dann werden Tag und Nacht Flugzeuge z.B. auch der Typen Boing 737 und Airbus 319 über die Köpfe der Bürger z. B. von Dänischenhagen, Schilksee, Strande, Friedrichsort, Altenholz, Holtenau, Wik, Projensdorf, Suchsdorf, Neuwittenbek, Heikendorf, Laboe, Schönberg, Schönkirchen, Wellingdorf, Dietrichsdorf und sogar Raisdorf hinweg dröhnen. Etwa 150 000 Bürger im Großraum Kiel, leben im Bereich der geplanten Einflugschneisen und Warteschleifen der Düsenjets, davon alleine knapp 60.000 Bürger im Bereich einer Flughöhe von weniger als 300 m. Viele Betroffene ahnen noch gar nicht, was auf sie zukommt.

 

Charterflugverkehr in Kiel-Holtenau bedeutet nicht zu bremsende Touristenströme auf der Durchreise, die nicht mehr an unseren Küsten, sondern im Süden Urlaub machen wollen. Auf ihrem Weg dorthin werden sie der heimischen Touristik an der Kieler Förde unermeßlichen Schaden bereiten!