Resolution der Kieler KMV von Bündnis90/DIE GRÜNEN

zur Startbahnverlängerung Kiel-Holtenau

Antrag des Kreisvorstandes und der Ratsfraktion

Die KMV vom 30.1.2002 möge beschließen:

1. Die Kieler KMV sieht keine Notwendigkeit für eine Verlängerung der Start- und Landebahn des Flughafens Kiel-Holtenau nach Westen über die jetzige Lage der B503 hinaus. Die KMV lehnt daher eine Verlegung der B503 in eine Tunnellage und eine Verschwenkung der B503 nach Westen ab.

2. Die Kieler KMV akzeptiert den jetzigen Geschäftsreiseverkehr mit Turboprop-Flugzeugen, die auch die Bedienung anderer innerdeutscher oder naheuropäischer Ziele ermöglichen. Den Einstieg in den touristischen Pauschalreiseverkehr, der durch die weiterhin geplante Verlängerung der Start- und Landebahn auf 1.800 Meter plus 300 Meter overrun und die Bedienpflicht eines öffentlichen Flughafens ermöglicht wird, lehnt die KMV ab.

3. Die Wohnumgebung des Flughafens Kiel-Holtenau ist schon heute von den Lärmwirkungen des Flugverkehrs stark betroffen. Eine Ausweitung des Flugverkehrs mit dem Einsatz von Jets, auch im touristischen Pauschalreiseverkehr, wird die Belastung erhöhen und die Wohn- und Lebensqualität deutlich verschlechtern. Der Kampf der LH Kiel gegen die Stadtflucht wird durch eine Verlängerung der Start- und Landebahn konterkariert.

4. Bei der Zukunftsfähigkeit des Holtenauer Flughafens geht es um attraktive Anbindungen für den innerdeutschen Geschäftsreiseverkehr und nicht um die Jet-Tauglichkeit um jeden Preis sowie Linienanbindungen nach Moskau und St. Petersburg.

5. Die KMV fordert eine bessere Anbindung Kiels und Schleswig-Holsteins an den Schienenfernverkehr und unterstützt die Anmeldung einer schnellen direkten Schienenanbindung des Flughafens Fuhlsbüttel für den Bundesverkehrswegeplan.

Die KMV unterstützt die Forderungen der Kieler Umlandgemeinden an das MLR (Ministerium für ländliche Räume) ein Raumordnungsverfahren einzuleiten.

6. Die Kieler KMV fordert die Landtagsfraktion von Bündnis90/DIE GRÜNEN auf, diese Positionen auch auf Landesebene in Gesprächen mit der SPD und der Regierung zu vertreten und umzusetzen.

 

Lutz Oschmann für die Ratsfraktion

Markus Stiegler für den Kreisvorstand

(so mit einer Enthaltung von der KMV beschlossen am 30.1.2002)