Flughafenausbau Kiel-Holtenau:
Für die Wirtschaft wirklich unverzichtbar?

Eine Startbahnverlängerung ist für den

Linienflugverkehr überflüssig

Der Linienflugverkehr der Geschäftsleute von und nach Kiel ist auch zukünftig ohne Startbahnverlängerung möglich, wenn die Fluggesellschaften geeignete, auf dem Weltmarkt erhältliche, moderne Flugzeugtypen einsetzen. Der Londoner City-Airport hat z.B. eine noch kürzere Startbahn als Kiel-Holtenau und wird dennoch auch in Zukunft von 27 europäischen Flughäfen aus angeflogen werden. Warum ist in London möglich, was der Kieler Politik unmöglich scheint?

Die Startbahnverlängerung ist allein für den Charterflugverkehr notwendig

Die angestrebte Startbahnverlängerung auf 1800 oder 2700m Länge ist allein für die im Charterverkehr üblichen, größeren Flugzeuge erforderlich. Es heißt, der Charterverkehr solle die Auslastung des Flughafens Holtenau nur geringfügig ergänzen. Tatsächlich kann der Kieler Flughafen jedoch nach seinem kostspieligen Ausbau ohne einen massiven Einstieg in den Pauschaltourismus und in den Luftfrachtverkehr überhaupt gar nicht existieren. Nach unseren Berechnungen ist dieser Ausbau nur dann wirtschaftlich, wenn zukünftig mehr als eine Million Fluggäste im Jahr von und nach Kiel fliegen. Die Betriebspflicht eines Flughafens macht es nach einem Ausbau ohnehin unmöglich, dieses Geschäftssegment nach oben hin politisch zu begrenzen.

Wer den Flughafen Kiel für den Charterverkehr öffnet, der liefert die Zukunft Kiels damit unwiderruflich den wirtschaftlichen Interessen der Luftfrachtunternehmen, Reiseveranstalter und Fluggesellschaften aus!

Ein Flughafenausbau schreckt IT-Unternehmen vor einer Ansiedlung in Kiel ab

Es heißt, moderne Unternehmen der IT-Branche würden sich nur nach einem Flughafenausbau neu bei uns ansiedeln. Dieser bringt jedoch zunächst einmal lediglich mehr Lärm und Abgase direkt über die Kieler Förde, die damit ganz wesentlich an Freizeitwert verliert. Das wird jedoch gerade die jungen und kreativen Mitarbeiter von "sauberen" IT- Unternehmen davon abschrecken, mit ihren Familien ausgerechnet in Kiel leben und arbeiten zu wollen.

Der Flughafenausbau ist eher schädlich für die Ostseekreuzfahrten

Die überwiegende Mehrheit der etwa 13 500 Kreuzfahrtpassagiere pro Saison kommt aus Deutschland und reist nicht mit dem Flugzeug an. Dies entspricht der Anzahl der Stena-Passagiere von wenigen Tagen.

Ostseekreuzfahrten sind und bleiben nach Expertenmeinung auch in Zukunft ein Nischenangebot.

Strandleben an der Kieler Förde 2010 ?!

Ein eventueller Schiffsanleger im Bereich des Holtenauer Unterlandes läge zudem nicht in einem parkähnlichen Bereich, wie in Rostock, sondern genau in der Holtenauer Einflugschneise. Bei ohrenbetäubenden Maximalschallpegeln von etwa 88dB(A) kann das für diese Schiffe nur bedeuten, so schnell wie möglich auszulaufen!

Auch die Landgänge nach Laboe und Schilksee, die bisherigen Kieler Highlights, würden in Zukunft durch Fluglärm und Abgase ganz erheblich beeinträchtigt werden.

Nur 2 (!) Unternehmen der KERN Region fordern eine Startbahnverlängerung

Lediglich zwei der 37 von der Kieler IHK befragten wichtigsten Unternehmen der KERN-Region fordern laut Potenzialanalyse (s.S.62) die Startbahnverlängerung in Kiel-Holtenau. Dennoch behaupten Herr Süverkrüpp und die Kieler IHK immer wieder "die Wirtschaft braucht diesen Flughafenausbau", obwohl der überwiegende Teil der Unternehmen dies offensichtlich nicht so sieht.