B Ü R G E R V E R E I N I G U N G   G E G E N   D I E

S T A R T B A H N V E R L Ä N G E R U N G   K I E L - H O L T E N A U   E.V.

Knooper Landstraße 12, 24161 Altenholz

Internet: www.startbahn-kiel.de Email: kiel@fluglaerm.de


Pressemitteilung vom 06.10.2001

Die Bürgervereinigung fordert die sofortige Einstellung des Projektes

STARTBAHNVERLÄNGERUNG

Die Bürgervereinigung hat die am 5.9.2001 vorgelegten Ergänzungsgutachten intensiv analysiert und kommt auch nach der am 2.10.2001 in der Stadtgalerie der Landeshauptstadt Kiel erfolgten Erläuterung durch die Sachverständigen zu einem vernichtenden Ergebnis:

  • Nahezu alle Gutachten weisen schwere Fehler und Mängel auf.
  • Entscheidende Gutachtenergebnisse sind durch die Vorgaben der Auftraggeber geprägt.
  • Die Gutachten haben die haarsträubenden Fehler der Potenzialanalyse nicht nur nicht ausgeräumt, sondern die Situation nur noch verschlimmert.

Frank Schmidt, Pressesprecher der Bürgervereinigung, erklärte dazu am 5.10.2001 in Kiel: "Das Vorgehen der Ausbaubefürworter weitet sich immer mehr zu einem handfesten Skandal aus. Nachdem bereits mit der Vorlage der schlampig und einseitig erstellten Potenzialanalyse im Februar diesen Jahres viel Porzellan zerschlagen wurde, droht jetzt auch noch der Rest an Vertrauen in die Seriosität und Solidität staatlicher Planung verloren zu gehen." Schmidt führte weiter aus, dass die Fachleute der Bürgervereinigung fassungslos feststellen mussten, dass gerade die Qualität jener Ergänzungsgutachten, die zentrale Aussagen der Potenzialanalyse bestätigen sollten, völlig indiskutabel ist. Auch die zuletzt am 02.10.2001 aufwändig gestaltete Präsentation der Gutachten habe an dieser Einschätzung nichts geändert. Die Bürgervereinigung sei verärgert, dass die Planer der Stadt Kiel und des Wirtschaftsministeriums erneut nicht in der Lage gewesen seien, eine vernünftige Diskussions- und Entscheidungsgrundlage für das Flughafenprojekt zu erarbeiten. Scharfe Kritik übte Schmidt insbesondere an der Informationspolitik von Stadtrat Dr. Rethage. Diesem seien die Fehler und Lücken einiger Gutachten schon seit der ersten Präsentation am 13.9.2001 bekannt. Er habe aber gleichwohl den Wirtschaftsausschuss der Ratsversammlung am 2.10.2001 darüber nicht informiert. Weiterhin sei ein ganz entscheidendes Schreiben der Fa. ATR (der Herstellerfirma der in Holtenau verkehrenden Linienmaschinen) offenbar bewusst nicht vorgelegt worden (siehe KN v. 5.10.2001).

Die Bürgervereinigung fordere die Verantwortlichen auf, die verfahrene Situation jetzt durch einschneidende Maßnahmen zu beenden. Nur deutliche Signale in Richtung der betroffenen Ortsteile und Umlandgemeinden seien noch geeignet, das weitgehend zerrüttete Verhältnis zur Stadt Kiel wieder auf eine tragfähige Basis zu stellen. Auch der bisher entstandene Anschein, das Wirtschaftsministerium bevorzuge zu Lasten der übrigen Landesteile einseitig die Belange der Stadt Kiel, müsse dringend revidiert werden.

Im Einzelnen:

  • Die Bürgervereinigung fordere Wirtschaftsminister Dr. Rohwer auf, die Arbeitsgruppe "Flughafen Holtenau" sofort aufzulösen, bzw. die bisher mit der Planung befassten Referenten und Sachbearbeiter von ihren Aufgaben zu entbinden. Denn die Planer hätten in erschreckender Weise versagt. Sie seien offenbar nach jahrzehntelanger Fixierung auf den Flugplatz Holtenau nicht mehr in der Lage, eine die Interessen des gesamten Landes Schleswig-Holstein gerecht werdende Planung durchzuführen.
  • Die Bürgervereinigung fordere Ministerpräsidentin Simonis auf, die für die Landesplanung zuständige Landwirtschaftsministerin Franzen mit der sofortigen Einleitung eines Raumordnungsverfahrens zu beauftragen. Denn das bisherige Vorgehen im Wirtschaftsministerium habe gezeigt, dass eine wirklich objektive und ergebnisoffene Prüfung der Alternativen dort nicht gewährleistet sei.
  • Die Bürgervereinigung fordere die Ratsversammlung der Stadt Kiel auf, eine Entscheidung über den Flughafenausbau erst dann zu treffen, wenn das Ergebnis eines ordnungsgemäß durchgeführten Raumordnungsverfahrens vorliegt.

Das derzeitige durch Zeitdruck geprägte Verfahren muss jedenfalls sofort gestoppt werden. Denn auf der Grundlage der bisher vorliegenden Erkenntnisse spricht alles dafür, dass

EINE STARTBAHNVERLÄNGERUNG NICHT ERFORDERLICH IST, WEIL DER REGIONALFLUGVERKEHR AUCH KÜNFTIG MIT DER VORHANDENEN STARTBAHNLÄNGE AUSKOMMT.

Zur weiteren, vertiefenden Information ist die zusammenfassende Stellungnahme der Bürgervereinigung zu den "Ergänzenden Gutachten" beigefügt.

 

Frank Schmidt - Pressesprecher der Bürgervereinigung

Rüschkamp 11 24161 Altenholz Tel. 0431 32 14 19 e-mail: fataschmidt@t-online.de