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PRESSEINFORMATION vom 7. Juni 2002

Die Flughafendiskussion wird immer unseriöser !

"Nachdem die Cimber-Air als Home-Carrier des Flughafens Kiel-Holtenau zum wiederholten Male bestätigt hat, dass eine Startbahnverlängerung zur Aufrechterhaltung des Regionalflugverkehrs nicht erforderlich ist, wird die öffentliche Ausbaudiskussion zunehmend unseriöser" erklärte der Vorsitzende der Bürgervereinigung, Frank Schmidt, heute in Kiel. Schmidt weiter: "Minister Rohwer und Wirtschaftsdezernent Rethage haben nicht den Mut, der Öffentlichkeit einzugestehen, dass das Projekt in der Sache gescheitert ist. Stattdessen halten sie krampfhaft und halsstarrig an längst widerlegten Argumenten fest". Die erneut in der Presse aufgestellten Behauptungen, die Airlines stellten ihre Flotten auf Jets um, die ATR 72 und andere Turboprops könnten in Kiel vollbeladen nicht starten usw. hätten sich in dieser Form als nicht haltbar erwiesen. Richtig sei vielmehr, dass in Kiel allein der Linienverkehr mit Turbopropmaschinen die Chance auf Wirtschaftlichkeit habe. Schmidt wörtlich: "Nicht nur Cimber-Air, sondern auch andere Fluggesellschaften bestätigen, dass Turboprops bei Flugzeiten unter zwei Stunden bzw. bei Flugstrecken unter 1000 km im Vergleich zu Jets weitaus kostengünstiger und umweltfreundlicher sind. Sämtliche Flugziele, die von Kiel-Holtenau derzeit angeflogen werden, befinden sich in diesem Bereich. Selbst die von Minister Rohwer visionär angedachten Flugziele im Ostseeraum – für die allerdings nicht einmal ansatzweise ein Bedarf zu erkennen ist - sind in einer Zeit von unter zwei Stunden zu erreichen" Dass den Ausbaubefürwortern die Argumente ausgegangen seien, zeige der Umstand, dass nunmehr sogar einige wenige untermotorisierte Geschäftsfliegermaschinen mit weniger als 9 Sitzplätzen, die möglicherweise ab 2004 in Kiel - Holtenau nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben seien, zur Rechtfertigung der Ausbauplanung herhalten müssten. Schmidt: "Dieses Marktsegment spielt in Kiel - Holtenau praktisch keine Rolle. Es wäre geradezu absurd, zu Lasten der Steuerzahler mehr als 50 Mio. Euro zu investieren, nur damit einige Unternehmen ihr für Holtenau ungeeignetes Fluggerät einsetzen können. Diese Unternehmen sollen sich solche modernen Flugzeuge anschaffen, mit denen sie hier fliegen können ".

Eine verantwortungsbewusste Politik, die in Wahlprogrammen die Ausgewogenheit von Ökonomie und Ökologie propagiere, könne angesichts der dramatischen Finanzmisere und unnötiger Belastungen für mehrere tausend Menschen nur den sofortigen Ausstieg aus diesem Vorhaben beschließen. Stattdessen versuchten das Land und die Stadt, sich in einem unwürdigen Finanzierungspoker gegenseitig die Verantwortung für das Scheitern des Projektes zuzuschieben.

Die jüngsten Äußerungen des CDU-Abgeordneten Graf Kerssenbrock und der IHK-Kiel seien ebenfalls alles andere als sachliche Beiträge zur Ausbaudiskussion. Schmidt wörtlich:" Mit hohlen Phrasen wie "Abschied von jeglicher Zukunftsfähigkeit" und dem Beschwören der "Notwendigkeit eines modernen Regionalflughafens" ist nun wirklich nichts anzufangen. Belastbare Sachargumente für den Ausbau fehlen dagegen völlig".

Frank Schmidt

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