Verkehrszählung
am Rad- und Gehweg entlang der B 503
und
am Fördewanderweg
in Höhe der Startbahn Kiel-Holtenau
INHALT
Veranlassung Allgemeines Ergebnis der Zählung
Eine Verlängerung der Startbahn zieht eine Verlegung der B 503 nach sich. Nach Ansicht der Planer kommt dabei nur eine Tieferlegung in Frage. Dies bedeutet, dass die Rad- und Gehwege entlang der B 503 ebenfalls tiefer gelegt werden müssen.
Im Bereich der Start- und Landebahn und des Taxiway werden die Straße und mithin die Rad- und Gehwege untertunnelt.
In diesem Zusammenhang wurde von Mitgliedern der Bürgervereinigung gegen die Startbahnverlängerung Kiel-Holtenau e.V. (BV) eine Verkehrszählung durchgeführt.
Es wurde in 15 Minuten Abständen gezählt.
An folgenden Tagen und Orten wurde gezählt:
Es wurde nach Fußgängern und Radfahrern und nach Männern, Frauen und Kindern (bis 15 Jahre) unterschieden.
Ergebnis der Zählung
Zählzeitraum 6:00 bis 20:00 westlich und östlich der B 503 in Höhe der geplanten Startbahn |
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Summe der Personen im Zählzeitraum |
2008 Personen |
||
davon |
Männer |
Frauen |
Kinder |
55% |
31% |
14% |
|
davon |
Radfahrer |
Fußgänger |
|
92% |
8% |
||
davon |
auf der Westseite |
auf der Ostseite |
|
75% |
25% |
In der obigen Abbildung wird die Gruppenverteilung (Männer , Frauen und Kinder) über den Tag angegeben. Dabei stellt sich heraus, dass der Anteil der Kinder von 7:00 bis 9:00 und von 12:00 bis 14:00 mit bis zu 50 % sehr hoch ist.
In der Spitzenstunden pendeln dort bis zu 80 Schülerinnen und Schüler entlang der B 503. Über den Zählzeitraum dieses Tages sind es 291 Kinder die den Rad- und Gehweg benutzen.
Auch der Anteil von 31% Frauen ist bemerkenswert hoch. Deutlich geht aus der Zählung hervor, dass den Rad- und Gehweg in erster Linie Radfahrer benutzen.
Bemerkenswert ist ein Spitzenwert von 190 Personen pro Stunde für beide Richtungen zusammen.
Der westliche Radweg wird wohl aufgrund des besseren Ausbauzustands von der Mehrzahl der Personen benutzt.
Zählzeitraum 8:00 bis 22:00 westlich und östlich der B 503 in Höhe der geplanten Startbahn |
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Summe der Personen im Zählzeitraum |
1681 Personen |
||
davon |
Männer |
Frauen |
Kinder |
55% |
33% |
12% |
|
davon |
Radfahrer |
Fußgänger |
|
81% |
19% |
||
davon |
auf der Westseite |
auf der Ostseite |
|
68% |
32% |
Die Verteilung nach Männern, Frauen und Kindern ist dabei nahezu konstant. Bemerkenswert ist der konstante Frauenanteil von ca. 30 % in der Zeit nach 20 Uhr.
Erwähnenswert ist der Anteil der Fußgänger von 19%. Dabei sind Inliner auch als Fußgänger mitgezählt.
Man kann für diesen Tag Spitzenwerte von bis zu 220 Personen pro Stunde zählen.
Typisch für einen Sonntag ist der relativ konstante Ausflugverkehr, der um 8:00 Uhr beginnt und bis 20:00 Uhr andauert.
Am Sonntag wird der östliche Radweg deutlich häufiger als unter der Woche benutzt, was vermutlich daran liegt, dass viele Ausflügler die Holtenauer Fähre über den NOK benutzen und dann über die Immelmannstraße auf den östlichen Radweg kommen.
Bemerkenswert ist die Verteilung der Nord- und Südfahrer.
Es herrscht praktisch kein Einbahnverkehr, sondern es fahren und gehen gleichzeitig genauso viele Personen in Richtung Norden wie in Richtung Süden.
Freitag auf Samstag, 27.-28.07.01 (Nachtzählung B 503)
Zählzeitraum 22:00 bis 10:00 westlich der B 503 in Höhe der geplanten Startbahn |
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Summe der Personen im Zählzeitraum |
240 Personen |
||
davon |
Männer |
Frauen |
Kinder |
69% |
26% |
5% |
|
davon |
Radfahrer |
Fußgänger |
|
88% |
12% |
Bemerkenswert ist der hohe Frauenanteil von 26 %. Betrachtet man die Ganglinie, dann erkennt man, dass in der Zeit von 22:00 bis 2:00 Uhr 19 Frauen den Radweg benutzen.
Aber auch Jugendliche sind offensichtlich noch mit dem Fahrrad nachts unterwegs.
Nachts ist der Anteil der Fußgänger in etwa wie an einem Wochentag.
Sonntag 01.07.01 (Fördewanderweg)
Mittwoch 04.07.01 (Fördewanderweg)
Zählzeitraum 8:00 bis 22:00 |
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Summe der Personen im Zählzeitraum |
258 Personen |
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Davon |
Männer |
Frauen |
Kinder |
62% |
30% |
8% |
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Davon |
Radfahrer |
Fußgänger |
|
66% |
34% |
An einem Wochentag wird der Weg in Spitzenzeiten von bis zu 50 Personen pro Stunde benutzt. Dabei sind die Radfahrer mit 66% deutlich mehr vertreten als die Fußgänger.
Der Frauenanteil ist konstant über den Tag bei ca. 30%.
Zusammenfassung
Es wurde an insgesamt drei Tagen und in einer Nacht, an drei verschieden Orten, die aber im Zusammenhang mit der möglichen Untertunnelung der B 503 für die Startbahnverlängerung stehen, Verkehrsströme entlang des Rad- und Gehwegs gemessen.
Dabei wurden Spitzenstundenwerte von 220 Personen registriert. Diese bewegen sich gleichzeitig in Richtung Norden und Süden also im Begegnungsverkehr.
An Wochentagen benutzen am Morgen und am Mittag bis zu 50% Schüler den Rad- und Gehweg. Es sind dann bis zu 80 Kinder pro Stunde unterwegs.
In den Nachtstunden ist der Anteil der Frauen in der Zeit von 22:00 Uhr bis 2:00 mit 26 % noch sehr hoch. Auch Jugendliche unter 16 benutzen den Weg in dieser Zeit.
Der Fördewanderweg wird von bis zu 48% Fußgängern benutzt. Am Wochenende ist der Anteil der Fußgänger auf dem Rad- und Gehweg mit 19 % ebenfalls sehr hoch. Am Sonntag, den 1. Juli wurden auf diesen beiden Wegen zusammen insgesamt 466 Fußgänger gezählt, die später durch den Tunnel gehen müssten.
Am 26. Juni gingen 20 Kinder und 68 Frauen entlang des Rad- und Gehwegs zu Fuß, die später ebenfalls den Tunnel zu Fuß queren müssten.
Eine Untertunnelung des Rad- und Gehwegs stellt insbesondere für Kinder, Frauen und Fußgänger aber auch nicht zuletzt für Radfahrer ein unzumutbares Sicherheitsrisiko dar. Deshalb ist dieses Vorhaben aus der Sicht dieser Personen rundweg abzulehnen.
Kiel, den 29.8.01
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( Dr.-Ing. G. Schall )