Information der Bürgervereinigung gegen die Startbahnverlängerung Kiel-Holtenau e.V. 2022
1. Die am 6. März 2001 gegründete Bürgervereinigung gegen die Startbahnverlängerung Kiel-Holtenau e.V. (BV) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für einen wirkungsvollen Schutz der Umwelt vor Lärm, Luft-, Wasser- und Bodenverunreinigung, Landschaftszerstörung und weiterer unzumutbarer Belastungen der Lebensverhältnisse einsetzt, die sowohl mit dem laufenden Betrieb als auch mit einem möglichen Ausbau des Flugplatzes Kiel-Holtenau, speziell durch eine Verlängerung der Start- und Landebahn, verbunden sind.
2. Die BV wurde seinerzeit getragen von rund 1.500 Mitgliedern sowie örtlichen Initiativen, die sich rund um die Kieler Förde gebildet hatten, um sich gegen das ökologisch schädliche und ökonomisch sinnlose Projekt zur Wehr zu setzen. Mit zahlreichen Maßnahmen wie Informationsveranstaltungen, Informationsständen und einer umfassenden Öffentlichkeitsarbeit ist es der BV nachfolgend gelungen, die nötige Aufmerksamkeit auf das strittige Thema zu lenken, um sich auf diese Weise sowohl bei der Politik als auch bei der Bevölkerung das nötige Gehör zu verschaffen. Dieses gipfelte im Winter 2001/2002 unter anderem in der Durchführung von zwei Großdemonstrationen in der Kieler Innenstadt, an denen jeweils bis zu 5.000 Menschen teilnahmen.
3. Nach dem von der damaligen Landesregierung am 24. Januar 2006 beschlossenen sofortigen Ausstieg aus allen Ausbauplanungen hatte die BV nach fünfjährigem Widerstand gegen das fragwürdige Ausbauprojekt zwar ein wichtiges Ziel erreicht. Eine mögliche Auflösung des Vereins kam allerdings nicht in Frage. Denn einerseits sind politische Entscheidungen jederzeit revidierbar und andererseits gab es immer einmal wieder Beschwerden von Anliegern des Flugplatzes über Bodenlärm und direkte Überflüge von Wohngebieten in niedriger Höhe.
4. In den nachfolgenden Jahren ist die BV also weiterhin aktiv geblieben und war im Sinne der Satzungsziele für die Bürgerinnen und Bürger rund um die Kieler Förde tätig. So gelang es, mit den Nutzern des Flugplatzes Kiel-Holtenau auf freiwilliger Grundlage eine Vereinbarung zur Reduzierung des Bodenlärms durch Standläufe und zur weitgehenden Vermeidung von direkten Überflügen von Wohngebieten beim Start und bei der Landung zu erzielen.
5. Ein weiteres wichtiges Vorhaben der BV war die Initiative zur Ermöglichung einer lärmvermeidenden Verkehrsanbindung des an das Flughafengelände angrenzenden Sanierungsgebiets Holtenau-Ost (früheres MFG-5-Gelände) mit direktem Anschluss an die Bundesstraße B 503. Mit der Realisierung dieses Verkehrsprojekts wird nicht nur der Stadtteil Kiel-Holtenau von unnötigem zusätzlichem Verkehr und Lärm entlastet, sondern es würde gewissermaßen ein baulicher Riegel gebildet, der eine mögliche Verlängerung der Start- und Landebahn dauerhaft verhindern würde.
6. Seit kurzem fördert die BV darüber hinaus geeignete Projekte mit eigenen finanziellen Mitteln. Gemäß Beschluss der Mitgliederversammlung vom 6. August 2021 kann die BV freie Vereinsmittel vorrangig an Umlandgemeinden und gemeinnützige Vereine, die ähnliche Zwecke wie die Bürgervereinigung verfolgen, verteilen. Die Einzelprojekte und Maßnahmen müssen nicht zwingend den Kernzielen der Bürgervereinigung gemäß dem engen Satzungszweck entsprechen, sollten aber ebenfalls einen positiven Umweltbezug bzw. Nachhaltigkeitsaspekt aufweisen und von bürgerschaftlichem Engagement getragen werden.
7. Insbesondere sollen Projekte und Maßnahmen in den Umlandgemeinden und Kieler Stadtteilen gefördert werden, in denen sich ab dem Jahr 2001 der Widerstand gegen die Startbahnverlängerung formiert und organisiert hatte, entweder durch Gründungen von lokalen Bürgerinitiativen oder durch den symbolischen Kauf eines Quadratmeters Land in der Einflugschneise des Flugplatzes Kiel-
Holtenau. Dieses war seinerzeit in Altenholz, Brodersdorf, Heikendorf, KielHoltenau, Laboe, Mönkeberg und Neuwittenbek gegeben. Dort sollen jetzt nach Möglichkeit in Zusammenarbeit mit den vor Ort tätigen BV-Mitgliedern förderwürdige Projekte identifiziert werden, die den dort wohnenden Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen. Über die Zuwendungen für einzelne Projekte entscheidet grundsätzlich entweder die Mitgliederversammlung der BV oder der Vorstand, falls sich die Mittelausgabe für die einzelnen Projekte innerhalb des von der Mitgliederversammlung beschlossenen Mittelverwendungsplans bewegt.
8. Mit dieser Projektförderung fließen Vereinsmittel der BV also grundsätzlich dorthin zurück, wo sie vorher in Form von Beiträgen oder Spenden hergekommen sind. Auf diese Weise profitieren viele Bürgerinnen und Bürger rund um die Kieler Förde davon.
Die Bürgervereinigung gegen die Startbahnverlängerung Kiel-Holtenau macht weiter!
Als die Stadt Kiel und die damalige Landesregierung im Jahre 2001 ihre Ausbaupläne für den
Flughafen Holtenau mit einer Startbahnverlängerung auf bis zu 2.500 m Länge der öffentlichkeit
vorstellten, gründete sich eine Bürgervereinigung gegen diese Startbahnverlängerung und wuchs rasch
auf über 1.500 Mitglieder an. Nicht zuletzt den Aktivitäten dieser Bürgervereinigung war es im
weiteren Verlauf zu verdanken, dass die Ausbaupläne für den Flughafen Holtenau nicht verwirklicht
wurden – einmal weil die Stadt Kiel ihren Anteil an der Finanzierungssumme gar nicht hätte beitragen
können und zum anderen, weil anderenorts bereits Regionalflughäfen trotz Ausbau weiter rote Zahlen schrieben.
Zwischenzeitlich hat die Stadt Kiel die Anteile des Landes Schleswig Holstein an der Kieler
Flughafengesellschaft übernommen und vom Bund einen Teil des Flughafengeländes gekauft. In den
politischen Diskussionen geht es nunmehr darum, ob ein Gewerbegebiet mit Flughafenanbindung in
Kiel-Holtenau die dortigen Arbeitsplätze auf Dauer sichern, weitere Arbeitsplätze schaffen und
zukünftig auch ohne weitere Zuschüsse von Seiten der Stadt Kiel auskommen kann.
Vor diesem Hintergrund hat die Mitgliederversammlung der Bürgervereinigung am Freitag, den 1. Juni 2012
einen neuen Vorstand gewählt, bestehend
- Vorsitzender: Claus Hadler, Holtenau
- stellvertretender Vorsitzender: Bernd Christoph, Altenholz
- Kassenwart: Dr. Jörg Christ, Altenholz
- Beisitzer: Uwe Stahl, Altenholz
- Beisitzer: Sönke Haß, Altenholz
- Beisitzer: Klaus Reese, Altenholz
Der Verein will während des 2013 anstehenden Kommunalwahlkampfes dafür Sorge tragen, dass die
ökonomisch und ökologisch unsinnigen Ausbaupläne für den Flughafen Holtenau nicht wieder aufleben.
Außerdem wird der Verein die politische Diskussion um das Konzept „Airpark Holtenau“ weiter kritisch
begleiten, da in diesem Zusammenhang noch sehr viele Fragen offen sind.
Schließlich müssen Vorkehrungen für den Fall getroffen werden, dass der Verein nach einer endgültigen
Einstellung sämtlicher Ausbaupläne für den Flughafen Holtenau aufgelöst werden kann. Mit den Mitteln
des Vereins sollen dann ökologisch sinnvolle Projekte finanziert und/oder bürgerschaftliches Engagement
gefördert werden.
Die Kontaktadresse des Vereins lautet ab sofort:
Claus Hadler, Eekbrook 12, 24159 Holtenau, Tel. 0431-36661

Der neue Vorstand der Bürgervereinigung (v.l.): Sönke Haß (Beisitzer), Klaus Reese (Beisitzer), Dr. Jörg Christ
(Kassenwart), Claus Hadler (Vorsitzender) und Bernd Christoph (stellvertretender Vorsitzender).
Es fehlt Beisitzer Uwe Stahl.
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Die neue E-Mail-Adresse lautet:
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