P ressemitteilung vom 4. Juli 2003Realität entlarvt Rohwers Absichten
Die Bürgervereinigung gegen die Startbahnverlängerung Kiel Holtenau hat mit Unverständnis die erneute
Argumentationswende von Minister Rohwer für die Notwendigkeit einer Startbahnverlängerung zur Kenntnis genommen.
Deshalb bleibt Minister Rohwer nur noch der tiefe Griff in die Argumentationsmottenkiste mit der Behauptung,
dass auch Turbo-Props eine längere Landebahn benötigen, wenn sie voll ausgelastet werden sollen.
Die Bürgervereinigung ruft hierzu in Erinnerung:
Richtig ist allein, dass es Wetterlagen geben kann (und in einer bezeichnenderweise nie genannten Anzahl von
Fällen wohl auch gegeben hat), in denen eine Reduzierung des Startgewichts erforderlich ist (z.B. bei Eis und
Schnee auf der Bahn oder bei hohen Temperaturen). Es wurde aber nie belegt, dass sich diese seltenen Fälle auf
die Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Linie ausgewirkt haben.
Bei einem verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Geldern und den Interessen für einen Regionalflugverkehr
würde man doch erst mit Cimber sprechen, bevor man Ausfallgarantien für andere Gesellschaften in zweistelliger
Millionengröße ins Spiel bringt. Dieses offenbare Versäumnis ist ein schwerer Schlag auch gegen die Kieler
Ratsversammlung, die um einen ökonomisch verträglichen Kompromiss ringt.
Und die Frage bleibt: Weshalb sollte es einer neuen Fluggesellschaft in Kiel besser ergehen, als der jahrelang zum
Teil hochsubventionierten Cimber-Air? Liegt das Problem vielleicht nicht ganz schlicht darin, dass es in Kiel
einfach kein ausreichendes Fluggastpotential gibt?
Frank Schmidt, Vorsitzender der Bürgervereinigung: „Hier soll mit falschen Argumenten das Tor für ein unsinniges
Prestigeobjekt geöffnet werden, das dann mit Hinweis auf den hohen Subventionsbedarf für Stadt und Land in
einigen Jahren in einen Charterflughafen in privater Trägerschaft überführt werden wird!“
Spätestens dann ist zu befürchten, dass auf der verlängerten Startbahn nach den Visionen von Ex-OB Norbert Gansel
alle 3 bis 4 Minuten ein Jet starten oder landen wird. Diese schon eher als Provinzposse zu bezeichnenden Phantasien
soll nun auch noch der Steuerzahler schon im Vorfeld des Ausbaus mit etlichen Millionen Euro finanzieren, damit
man nach Verlust aller Ausbauargumente argumentieren kann, dass ein Projekt, in das bereits so viel Geld investiert
wurde, nun doch fortgeführt werden muss.
Nach alledem nimmt es nicht Wunder, dass auch der Landesrechnungshof nach jüngsten Berichten das Ergebnis
seiner Prüfung auf die Formel gebracht hat:
Die Bürgervereinigung fordert die Kieler Ratsversammlung auf: „Lassen Sie sich nicht durch unrealistische Utopien
von Minister Rohwer unter Druck setzen, sondern halten Sie sich weiter an das vereinbarte Prüfverfahren aus dem
Kooperationspapier. Wir als BV bieten Ihnen weiterhin Hilfe an bei der Planung ökonomisch und ökologisch
sinnvoller Alternativen, so in erster Linie einer direkten Bahnanbindung an den Flughafen Fuhlsbüttel!“
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an: Frank Schmidt |
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