Pressemitteilung vom 14. August 2002
"Völlig unzureichende Prüfungstiefe des neuen
Flughafen-Finanzierungs-Gutachtens" Schmidt zeigte sich erschüttert, dass ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer ein derart vordergründig schöngerechnetes Finanzierungskonzept, wie es von der Stadt Kiel vorgelegt worden ist, in seinen wesentlichen Grundannahmen auch noch – wenngleich immerhin nur zurückhaltend – bestätigt habe. Schmidt: "Ein Gutachten, das die vom Kieler Oberbürgermeister geprägte Hohlformel "höherer Planungstiefe" als Begründung für offensichtliche und nur mühsam verdeckte Schönrechnerei seiner eigenen Bewertung zugrundelegt, leidet offenbar an unzureichender "Prüfungstiefe" und gehört damit dahin, wo sich auch die meisten anderen Gutachten bereits befinden: in das Altpapier." Von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfungsunternehmen kann in diesem Zusammenhang bei der Fa. UTB nun auch nicht gesprochen werden, da dieses Unternehmen schon in der Vergangenheit mit Prüfungsarbeiten der KFG beauftragt wurde. Schmidt und der Wirtschafts- und Finanzfachmann der Bürgervereinigung, Dr. Werner Heller, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Landesbank Kiel, begründeten ihre fundamentale Kritik an dem Kieler Finanzierungskonzept wie folgt: ° Denn die kumulierten, d.h. aufsummierten Kapitaldienstbelastungen sind nach den Vorlagen der Stadt aufgrund des erheblich höheren Investitionskostenanteils um mehr als das Doppelte von 6,6 Mio. € auf nunmehr 15,5 Mio. € gestiegen (vgl. UTB-Gutachten, S.10).Hiermit jedoch wird nur die halbe Wahrheit offengelegt, da auch dieser Betrag nur die kumulierte Kapitaldienstbelastung für den 11-jährigen Betrachtungszeitraum bis 2013 darstellt. Der Gutachter selbst aber weist insoweit darauf hin (Seite 11), dass nach Ablauf dieses Zeitraumes gerade eben etwa die Hälfte der ursprünglichen Kreditsumme getilgt ist, ca. 9 Mio. € jedoch weiterhin als noch zu tilgende Darlehensvaluta bestehen bleiben. ° Um die kumulierte Kapitaldienstbelastung der Stadt jedoch in der Darstellung der gesamten laufenden Kosten zu relativieren und die Entscheider von dieser eklatanten Steigerung abzulenken, wurde sodann der fiktive Zuschussbedarf an die KFG drastisch verringert, nämlich von10,2 Mio. € ( in der November-Vorlage) auf nur noch 2,6 Mio. € aktuell.Dies wiederum war nur derart –oberflächlich- zu begründen, indem die erwarteten Erlöse der KFG in unverantwortlicher Art und Weise gegenüber der Berechnung aus November 2001 in der Vorlage aus Juni 2002 um 92,6 % erhöht wurden und damit von 16.968 Mio. € auf 32.687 Mio. € anstiegen. (siehe UTB-Gutachten, Seite 13) Diese fiktiv angesetzte Steigerung der Erlöse ist in höchstem
Maße unseriös, schöngerechnet und durch keine Fakten
begründet. Die Steigerung beruht z.B. etwa darauf, dass nunmehr
aufgrund erhöhten Verkehrsaufkommens (ein Wunschtraum der KFG)
unversehens die Erlöse aus Passagierentgelten um 136 % steigen
werden, - die aktuelle Entwicklung an den Flughäfen, nicht nur
in Kiel jedoch geht in die entgegengesetzte Richtung! Nicht
nachvollziehbar ist es zudem, dass der angesetzte Abbau der
Rabattierung oder die Einführung ganz erheblicher Parkgebühren
keine Auswirkungen auf die Akzeptanz der Fluggesellschaften und
Passagiere haben wird. Insgesamt muss bemängelt werden, dass die Ausbaukosten viel zu niedrig angesetzt wurden. Wensentliche Teile, wie z.B. die Lärmschutzhalle,die nach eigenen Aussagen von Land und Stadt erforderlich ist, findet sich in der Investitionskostenplanung nicht wieder. Dieses, sowie jegliche Kostenerhöhung der Gesamtmassnahme, hat die Stadt Kiel, somit der Kieler Steuerzahler zu bezahlen. Alleine eine Reduzierung des "Wunschgedachten" Betriebsergebnisses, führt zu einer Verdoppelung der durch die Stadt Kiel aufzubringenden Mittel. Frank Schmidt |
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