Wie ist unser Verein entstanden?

Bereits im Januar 2001 sorgten Informationen aus dem Umland bezüglich einer möglichen Startbahnverlängerung und entsprechende Berichterstattungen in den KN für erhöhte Aufmerksamkeit. Gespräche im Bekanntenkreis, zunehmender Gedankenaustausch mit besorgten Bürgern "auf der Straße" und nicht zuletzt das Erscheinen von mahnenden Leserbriefen in den KN am 6. Februar 2001, veranlassten drei Altenholzerinnen und eine Holtenauerin zum Handeln. Über Telefonketten organisierten sie eine erste Bürgerversammlung, am 14. Februar 2001, in der "Villa Romana", einem Restaurant in Stift.

Im überfüllten Versammlungsraum entbrannte eine lebhafte Diskussion über die überfallartigen Ausbaupläne von Stadt und Land. Ein Großteil der über 50 anwesenden Bürger war nach einem regen Gedankenaustausch spontan bereit, am Aufbau einer Bürgerbewegung mitzuwirken.

Bereits einige Tage später folgte ein erstes Arbeitstreffen, denn es gab viel zu tun:

So entstanden relativ zügig die Arbeitsgruppen zu den Themen Recht, Wirtschaft, Umwelt, Technik (u.a. Schall) und Gesundheit.

Aus heutiger Sicht hat sich der aufwändige Schritt einer Vereinsgründung als richtige Entscheidung herausgestellt.

Am 6. März 2001 war es dann so weit. Auf der Grundlage der von der Rechtsgruppe erarbeiteten Satzung vollzog man den Gründungsakt der Bürgervereinigung, delikater weise direkt in der "Höhle des Löwen", im Flughafenrestaurant.

Aus der Gruppe der 24 Gründungsmitglieder wurde der erste Vorstand der Bürgervereinigung gewählt, der sich unter dem Vorsitz von Klaus Reese ca. ein Jahr lang für die Belange der Ausbaugegner eingesetzt hat.

Am 25. Mai 2002 erfolgte die zweite Mitgliederversammlung der BV, auf der ein neues Team, unter Vorsitz von Frank Schmidt, den Staffelstab nahtlos vom "alten Vorstand" übernahm. Das neue Team besteht ebenfalls aus Personen der ersten Stunde, während ein Teil des "alten Vorstandes" auch weiterhin aktiv in Arbeitsgruppen und Fachausschüssen mitarbeitet. Auf diese Weise wird die dringend erforderliche Kontinuität in der Sacharbeit sichergestellt.

Wie sind wir organisiert?

An der Spitze des Vereins steht ein 5-köpfiger Vorstand.

Vereinsvorsitzender ist Frank Schmidt (Presse), stellvertr. Vorsitzender Torsten Block (Recht/Wirtschaft) und als Kassenwart fungiert Norbert Worth (Verwaltung/Finanzen). Beisitzer sind Werner Eggemann (Koordinator der örtl. Bürgerinitiativen) und Lutz Buckenberger (Koordinator der AG’s Umwelt/Technik).

Wichtig ist der fachliche Unterbau des Vereins. In den Arbeitsgruppen ist viel Fachkompetenz gebündelt, Fachleute aus unterschiedlichen Berufsgruppen arbeiten hier eng zusammen.

Zwischenzeitlich konnte auch eine separate Geschäftsstelle eingerichtet werden. Hier können sich unsere Mitglieder über eine telefonische Hotline informieren, falls sie nicht unsere Internetseite, die Email- Adresse oder die persönliche Ansprache der Vorstandsmitglieder in Anspruch nehmen wollen.

Der 5-köpfige Vorstand tagt regelmäßig alle 14 Tage, in dringenden Fällen auch häufiger.

Alle 4 Wochen findet eine große gemeinsame Sitzung mit den Vertretern der örtlichen Bürgerinitiativen statt.

Durch die Vertretung im Flughafenausschuss der Gemeinde Altenholz werden die Aktivitäten der BV mit der Arbeit der Gemeindevertreter regelmäßig abgestimmt.

Im Arbeitskreis "Öffentlichkeitsarbeit", der 14-tägig tagt, werden Veranstaltungen und Aktionen geplant. Die Organisation von Infoständen, Mitgliederwerbung, das Erstellen von Transparenten, der Entwurf von Plakaten und die aufwendige Pflege von Plakatträgern und vieles mehr gehört zum Arbeitsbereich dieser engagierten Gruppe.

Unter der Dachorganisation der Bürgervereinigung gibt es starke örtliche Bürgerinitiativen (BI’s), die unter eigener Leitung viele Dinge vor Ort selbst organisieren.

Bürgerinitiativen:   Holtenau unter der Leitung von Werner Eggemann,

                                Heikendorf  
                 "             Ulli Völker, Anne Forquignon,

                               Neuwittenbek                "             Jürgen Strack/Horst Kibilka,

                               Brodersdorf                   "             Hannelore Nagel,

                                Altenholz                        "            Uschi Feldmann

Interessenvertreter aus Mönkeberg, Friedrichsort und Stein engagieren sich regelmäßig in verschiedenen Arbeitsgruppen.

Alle Aktiven in der BV arbeiten ausschließlich ehrenamtlich und im Einvernehmen mit den überparteilichen Zielen der BV.

Was haben wir bisher gemacht und erreicht?

Nach der Vereinsgründung im März 2001 wurden zunächst direkte Kontakte zu ebenfalls betroffenen Kieler Stadtteilen und Umlandgemeinden aufgebaut. Der Verein spricht und handelt im Interesse aller betroffenen Bürger und Ausbaugegner, ob nun in Heikendorf, Holtenau, Altenholz oder anderswo.

Wir begleiteten nach Veröffentlichung der Potenzialanalyse am 20. Februar 2001 die politische und öffentliche Diskussion mit zahlreichen Aktionen.

Unzählige Briefe an Politiker aller Parteien, Gespräche mit Entscheidungsträgern und viele Veranstaltungen rund um die Förde verschafften der BV einen hohen Bekanntheitsgrad. Sachliche Argumentation und seriöse Pressearbeit gaben und geben ihr bis heute ein starkes Gewicht in der öffentlichen Diskussion.

Bei der Auswertung der Potenzialanalyse, stießen unsere Fachgruppen auf eine Fülle von Ungereimtheiten, was Stadt und Land dazu veranlasste, eine Serie an vertiefenden Gutachten in Auftrag zu geben. Auch diese wiesen eklatante Mängel auf und waren für eine sachliche Diskussion völlig ungeeignet. Obwohl die BV mit aufwändigen eigenen Stellungnahmen die Entscheidungsträger auf ihre Fehler aufmerksam machte, entschieden sich Stadt und Land, in ein Planfeststellungsverfahren zu gehen.

Dennoch konnten durch das Engagement der BV beachtliche Erfolge erzielt werden:

Führt man sich rückblickend nochmals das Ausmaß des Protestes vor Augen,

dann muss man sich wirklich die Frage stellen, wie groß Widerstand gegen ein Projekt noch sein muss, damit politische Vernunft zum Tragen kommt.

Einen Protest in dieser Größenordnung dürfte die Stadt Kiel in ihrer Geschichte jedenfalls noch nie erlebt haben.

Holtenau, d. 30.09.02
Silke Worth-Görtz